Weitere Gedenkorte

Historische Gräber

Friedhöfe sind Plätze, auf denen Erinnerungen und damit auch Geschichte in einem besonderen Maße gegenwärtig sind und aus Sicht der Hinterbliebenen gegenwärtig bleiben sollen. Es eröffnet sich eine Welt von kulturgeschichtlichen Zeugnissen und Beobachtungsmöglichkeiten.

Auf dem Naturfriedhof Langen befindet sich eine Vielzahl historischer Gräber, in denen zumeist Langener Persönlichkeiten bestattet sind. Vor allem an der nördlichen Friedhofsmauer stehen Grabsteine von Langener Pfarrern und Bürgermeistern (die sogenannte „Bürgermeisterallee“). Darüber hinaus ist der bekannte Dichter, Komponist und Pfarrer Johann Peter Müller (*28.07.1791 + 29.09.1877) auf dem Langener Friedhof bestattet.

Ehrenfriedhof

Am Haupteingang des Friedhofs wurde 1932 ein Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. Auf dem Ehrenfriedhof fanden Kriegstote der beiden Weltkriege ihre letzte Ruhestätte. Darunter auch vierzehn Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen aus ihrer Heimat verschleppt wurden und in Langen starben.

Gedenktafel

An der alten Friedhofsmauer gegenüber der Trauerhalle gibt es eine Gedenktafel. Für bereits abgeräumte Gräber oder an anderen Orten beigesetzte Verstorbene kann an der Tafel zur Erinnerung der Name mit den Geburts- und Sterbedaten eingraviert werden. Dadurch bleibt der Friedhof Stätte der Erinnerung und der Begegnung.

Für die Gravur der Inschrift wird eine Gebühr erhoben.

Jüdischer Friedhof

Der Friedhof wird von Juden „Haus der Ewigkeit“ genannt. Das bedeutet, dass jüdische Grabstätten nicht wie im Christentum nach einer bestimmten Zeit wieder abgeräumt werden, sondern für immer und ewig erhalten bleiben (sollen). Auch die jüdische Gemeinde in Langen bemühte sich um einen eigenen Begräbnisort, denn es war ihr nicht gestattet, ihre Toten auf einem christlichen Friedhof beizusetzen.

Erst 1874 erwarb sie ein Stück Land neben dem kommunalen Friedhof, das als Begräbnisstätte dienen sollte, und so konnten von da an auch Tote jüdischen Glaubens in Langen begraben werden. Die letzte Beisetzung war 1935. Der Friedhof überdauerte das NS-Regime ohne Schändung.

Heute liegt der jüdische Friedhof inmitten des städtischen Friedhofs und steht unter Denkmalschutz. Er ist nicht frei zugänglich. Für eine Besichtigung ist der Schlüssel bei der Friedhofsverwaltung erhältlich.

Sternenkindergrab

Im Frühjahr 2022 wurde das neu gestaltete Sternenkindergrab auf dem Langener Friedhof eingeweiht. Der vom Darmstädter Künstler Christoph Staudt gestaltete Grabstein lässt das Licht erahnen, in das diese Kinder, die nie haben leben dürfen, gegangen sind, ein Licht in dem sie von Gott umgeben und bewahrt sind, wie der auf den Stein gemeißelte Spruch aus den Psalmen es ausdrückt.

Zweimal im Jahr finden hier Beisetzungen der sogenannten Sternenkinder statt, die von der Klinikseelsorgerin Pfrin Annette Röder und Gemeindepfrin. Susanne Alberti gestaltet werden. Sie laden dazu alle Menschen ein, die ein Kind viel zu früh verloren haben. Termine finden Sie auf der Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Langen.